ZU CARNUNTUM 4011 – Mehr als nur Plastik
Gezeigt wurden Installationen, Bilder, Skulpturen, Materialcollagen und Videos der KünstlerInnengruppe JETZT im Zusammenhang mit dem Projekt CARNUNTUM 4011 im Rahmen der Niederösterreichischen Landesausstellung 2011.
Die Auseinandersetzung mit der Frage, was eines Tages von unserer „materialistischen“ Gesellschaft übrig bleibt – „Was wird eines Tages an Wert gewinnen?“ – inspirierte die Künstler der Gruppe JETZT zu einer vertiefenden Aufbereitung des Themas. Diese Begleitausstellung lädt nun auch Besucher der Galerie ein, den Zeitgeist – und vielleicht auch sich selbst – zu hinterfragen.
Einige KünstlerInnen wie etwa Inge Ute Brunner sind vor allem konzeptionell an das Thema herangegangen und haben die Bedeutung und die Gefahren unserer Konsumwelt kritisch hinterfragt, andere wie etwa Ilse Mayer, Christa Klinger oder Sigrid Baron haben, scheinbar unabhängig von deren Gebrauch und Bedeutung, vor allem mit den Formen und Farben unserer Gebrauchsgegenstände gearbeitet.
Ausgangspunkt für alle Künstlerinnen war die Installation in Carnuntum. Mit Fotografien der Ausstellung, teilweise medial bearbeitet, teilweise durch die Konzentration auf ein bestimmtes Detail verfremdet, haben Erika Schreihans und Susanne Ganter-Ullman gearbeitet, jeweils auf sehr unterschiedliche Art und Weise.
Materialkollagen in Anlehnung an das Projekt finden wir ebenfalls bei Susanne Ganter-Ullmann, aber auch bei Monika Spindelegger und Johanna Kotschwar, wobei nicht nur Form und Farbe der Materialien das Thema vorgeben, sondern auch die Funktion und die Bedeutung, die die jeweiligen Gegenstände für uns haben.
Geradezu personalisiert begegnen uns Konsumgüter und Wegwerfartikel in der Collage von Inge Ute Brunner und den Kunstvideos von Jutka Harmath. Und es taucht die Frage auf, ob wir nicht zu eng mit den Materialien und Gebrauchsgegenständen unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft verbunden sind. Kann die Natur neben dieser künstlichen Welt überhaupt noch existieren, oder sind wir dieser bereits ins Netz gegangen. Diese Frage begegnet uns auch, wenn wir etwa die Werke von Lydia Brunnsteiner oder Brigitte Meissl betrachten.
Dass Materialien wie Plastik und Metall, oder Verbundstoffe aus beiden aber auch Träger unserer nicht materiellen Kultur sind, zeigen die Werke von Anna Hoppel und Traude Haslauer. Ob diese Kultur aber in ferner Zukunft noch lesbar sein wird, bleibt fraglich.
Sigrid Baron • Inge Ute Brunner • Lydia Brunnsteiner • Susanne Ganter-Ullmann • Jutka Harmath • Traude Haslauer • Anna Hoppel • Christa Klinger • Johanna Kotschwar • Ilse Mayer • Brigitte Meissl • Erika Schreihans • Monika Spindelegger
Standorte der Ausstellung:
Brunn am Gebirge, St. Josefsheim, 28.1. bis 5.2. 2012, Eröffnung durch Bürgermeister Dr. Andreas Linhart
Leobersdorf, Halterhaus, 8. bis 9. Oktober 2011, Eröffnung durch Bürgermeister Anton Bosch
Mödling, KUNST IM RAUM „Galerie im ersten Stock“, 8. bis 16. Juli 2011, Eröffnung durch Bezirkshauptmann HR Dr. Philipp Enzinger